Donnerstag, 14. Februar 2008

Tag 8 - Wir leben wie die Maden im Speck

„Guten Morgäähn, guten Morgen“, schallte es durch unseren Frühstücksraum. Der war so groß, dass wir locker darin verstecken hätten spielen können. Wie immer gab es „lekka“ Toast, Ei, Tomate und Speck. Ahhhh, Mama, wo bist du??? Nun gut, wir wollten mal zufrieden bleiben und aßen also lieb auf. Sollte ja auch die Sonne scheinen ;-)!

Unsere Route heute führte uns zurück nach Kapstadt. Wir waren schon alle ganz hibbelig. Heute war der große Tag, an dem wir „unser“ Haus bezogen. Das Haus, an dem wir endlich mal die Koffer für eine Woche ausgepackt lassen konnten. Unsere Erwartungen waren hoch. Sahen doch die Bilder im Internet vielversprechend aus. Noch eine Straße weiter, ja, gleich hatten wir es geschafft. Wir bogen in die Erica-Road ein. Haus Nummer 15, 17, 19: „Wir sind endlich da“, schallte es durch unser Auto.

Unsere Bleibe macht einen super sympathischen ersten Eindruck. Aber es sollte noch besser kommen. Unser deutscher Gastpapa Günter, alias „Günni“, hieß uns herzlich willkommen. „Fühlt euch wie zuhause“, so seine Worte. Nichts leichter als das. Zuhause haben wir doch auch alle einen Pool unter Palmen mit Strandkörben davor ;-)! Was auch der weiblichen Bevölkerung des Hauses sehr half sich heimisch zu fühlen, waren die diversen IKEA Accessoires. IKEA meets Africa! Echt ne coole Sache!

Die Zimmer sind ein Traum! Lichtdurchflutete helle Zimmer mit dunkel abgestimmten eleganten Möbeln. Jedes Zimmer hat einen riesigen Kleiderschrank und ein eigenes Bad. Das Bad, der nächste Knaller! Keine Waschbecken, sondern Schüsseln! Die Duschen sind mit anthrazitfarbenen Granitkacheln komplett gefliest. Auf dem Tchibo Duschvorhang steht: Guten Morgen, bonjour, good morning und buon giorno geschrieben. Na also, wer sich da nicht wie zuhause fühlt, dem ist auch nicht zu helfen. Und vor allem und das ist ja für mich persönlich the most important thing: Die Bude ist sauber!!!

Wo wir gerade beim Thema sauber sind: Günni hatte uns noch den heißen Tipp mit der Wäscherei gegeben. Für schmales Geld konnten wir dort unsere schmutzigen Sachen abgeben. Die Hosen und T-Shirts wurden nämlich langsam echt knapp. Bewaffnet mit Wäschesäcken fuhren wir 10 People also los zum nächsten zwanzig-in-one Shopping Center. Da gab es echt alles. Apotheke, Bars, Cafés, Drogerien, Eisdielen, Franchiseunternehmen, Gärtnereien, Haushaltswaren, Internetcafés, jede-Menge-mehr-Shops Klamottenläden, Lampengeschäfte, Mc Donalds, Nestlé Eis, Optiker, Pizzeria, Quarkbällchenbäckerei, Reisebüro, Solarien, Teestuben, Unterwäschestores, Victoria Secrets, Woolworths, X-mas in Capetown Shop, Yvonnes Nagelstudio, einfach Zuviel ;-)!

Nach der anstrengenden Shoppingtour entspannten wir im Pool und planschten froh vor uns hin ;-)! Aschbombe inklusive ;-)!

So, jetzt sollte aber mal etwas Ruhe einkehren. Schließlich stand am Abend ein ganz besonderes Ereignis auf dem Plan. Gottesdienst in Tafelsig! Zum besseren Verständnis: Tafelsig ist die größte Kirche der Neuapostolischen Kirche und bietet rund 4.500 Personen Platz. Vor dem Gottesdienst hauten wir uns also alle noch mal aufs Ohr. Um 18.30 Uhr trafen wir uns mit Priester Hillyne [Heilan ;-)] Jonkerman vor der Kirche in Silvertown. Auf dem Dach thront ein rotierendes blaues NAK-Emblem. Unterwegs zur Kirche zählten wir alleine drei Neuapostolische Kirchen. Da Hillyne sich etwas verspätete, hatten wir noch kurz die Gelegenheit, einen Blick in die „Konzertkirche“ Silvertown zu werfen. Beindruckend! Hier gab es keine Bänke, sondern einzelne Sessel. Die Orgel: Ein Meisterwerk von Pfeifen ;-)!

Dann kam Hillyne doch angedüst und weiter ging es nach Tafelsig! „Ui, ist die Kirche aber groß“, war unser erster Gedanke! Wo können wir denn hier parken? Dat is ja wie in Wanne-Eickel! Da fährste auch inne Tiefgarage rein. Das Kirchenschiff ist wahnsinnig imposant. Drei Etagen! Es ist kurz vor halb, die Geschwister strömen hinein. Viele Mütter nehmen ihre Babys mit ins Kirchenschiff. Cora, Sandra, Kerstin, Michi und Verena immer nur: „Ohhh, ahhh guck mal da, wie süüüüüüß“ ;-)! Tim, Ralf, Frank, David und Steffen gucken genervt ;-)!

19.30 Uhr der Gottesdienst begann. Wir bekamen die Kinnlade nicht wieder hoch. Da, wo vor dem Gottesdienst schon elf Priester am Altar ihre Plätze eingenommen hatten, folgten jetzt noch einmal 14 Evangelisten. Ja richtig addiert! 26 Amtsträger an einem Mittwochabend, alle von einer Gemeinde. Hinterher im Ämterzimmer, erzählte der Vorsteher, dass ihm noch gut 15 weitere Priester fehlen würden. Jeder kann sich jetzt seinen Teil denken.

Nach dem Gottesdienst bekamen wir dann noch eine Exklusivführung durch das Gebäude. Die Übersetzerkabinen und den Technikraum zu sehen, war schon beeindruckend. Klar ließen wir es uns nicht nehmen unser obligatorisches Gruppenbild hinter dem Altar machen zu lassen. Abschließend können wir sagen, dass sich die Geschwister sehr über den Besuch aus Germany gefreut haben und wir herzlich aufgenommen wurden.

Voll bepackt mit Grüßen an unsere Heimatgemeinden fuhren wir „selig“ nach Hause. WoW, wir durften in Tafelsig sein! Die Eindrücke des Tages verarbeiteten wir dann zuhause gemütlich im Wohnzimmer mit einem Fläschchen Wein. Sleep well ;-)

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