Mittwoch, 13. Februar 2008

Tag 7 - Sandra und der Rosé

Unsere Nacht im Zehnbettzimmer hatten wir alle soweit gut überstanden. Mitten in der Nacht fiel Sandras Rucksack um. Puh, Schock! Wir dachten, einer sei von oben aus dem Bett gefallen. Zum Frühstück heute ein Novum: Rührei von einem Strauß. Och, anders als von deutschen Hühnern schmeckte das jetzt auch nicht unbedingt. Das Frühstück hier in Südafrika ist eigentlich immer the same: Zwei Toast, Speck, kleine Würstchen und eine gebratene Tomatenscheibe. Sagen wir mal so: Für knapp drei Wochen ok ;-)! But german Brötchen are german Brötchen.

Den Tag sieben haben wir eigentlich zum größten Teil im Auto verbracht. Wir fuhren von Oudtshoorn zurück nach Paarl. Paarl liegt etwa eine Stunde vor Kapstadt. Es lagen etwa sechs Stunden Autofahrt vor uns. Warum man für etwa 450 Kilometer so lange braucht? Ganz einfach: Hier ist nix mit guten deutschen geraden Autobahnen. Hier ist ein Berg neben dem anderen und darüber wurden die Straßen gebaut. Aber das störte uns nicht weiter. Wir hatten ja Zeit!

Die Landschaft war wie immer wunderschön zu betrachten. Völlig fasziniert waren wir von dem Anblick, wie die Wolken über die Berge quollen. Gegen 14 Uhr legten wir eine kleine Futterpause ein. Im schnuckeligen Café Rose stellten wir ruck zuck drei Tische zusammen, sodass wir alle zehn locker daran Platz fanden.

17 Uhr, wir kamen in Paarl an. Wir fuhren durch holperige Feldwege mitten durch eine Weinplantage direkt auf unsere „kleine Übernachtungsfarm“ zu. Schock! Die Hütte war verkauft. Toll, und nu? Ich sah uns schon im Schlafanzug im Auto übernachten, aber ruhig Blut. Die ehemaligen (deutschen) Eigentümer Hans und Sascha kamen uns aber entgegen. Zwar war das Gästehaus nicht mehr im laufenden Betrieb, aber für uns holten sie den Besen raus und wir konnten doch noch eine Nacht dort ruhig schlafen.

Zwischen Blümchenbettwäsche und Rokokomöbeln fühlten wir uns pudelwohl. Das Haus war umgeben von Bäumen und Blumen. An der Veranda rankten pinke Blumen herunter. Vor dem Haus plätscherte ein Springbrunnen. Jedes Zimmer hatte so seine eigene Farbe und Flair. Mal gelb mit Sonnenblumen, mal rosa mit Rosen!

Bevor wir was gegen den kleinen großen Hunger unternahmen, pflanzten wir uns erst mal gemütlich mit den Decken in den Garten und genossen die letzten Sonnenstrahlen. 19 Uhr! Jetzt ließen sich unsere Mägen aber nicht mehr vertrösten. Rein ins Auto, ab in die City: Nächster Stopp, Cavallos Pizzeria. Wohl die Szenekneipe im Ort.

Wir entschieden uns für einen gemütlichen langen Tisch in der Ecke. Gedämpftes Licht und Kerzen auf den Tischen. Ein Hauch von Italien liegt in der Luft. Zu den Klängen von der „Lighthouse Family“ lassen wir die Seele baumeln. Die Pizzen waren unverschämt lecker und vom Dessert fang ich besser gar nicht erst an. Solche Köstlichkeiten wie „Italian Kisses“ sprengen sofort die „1000 kcal-Grenze“. Who cares, wir haben ja schließlich Urlaub.

Interessant hierbei zu wissen ist sicher auch, dass wir eigentlich geplant hatten, eine waschechte Weinprobe zu machen. Leider waren wir dafür aber zu spät, sodass alle Weingüter schon geschlossen hatten. Kurzerhand bestellten wir also bei Cavallos die Weinkarte rauf und runter ;-). Ralf wurde müde, Kerstin immer redseliger und Sandra konnte gar nicht genug von dem „Rosanen“ bekommen. Leicht schwankend, mit roten Wangen, aber zufrieden rollten wir nach Hause in unsere Blümchenbettwäsche.

Nach einem letzten und verbitterten Kampf mit den Mücken, den wir schließlich wie immer aufgaben, fielen uns die Äuglein zu. Irgendwie war der Kitsch was Besonderes!

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